Einmarsch der US-Armee Ende März 1945

Nach der unverhofften Einnahme der Brücke von Remagen am 7. März 1945 war es den US-Truppen gelungen einen Brückenkopf auf der rechten Rheinseite zu errichten.
Daraufhin hatte das Oberkommando der Alliierten entschieden, den Ausbruch aus dem Brückenkopf von Remagen und den "Sprung über den Rhein" südlich von Koblenz und südlich von Mainz in koordinierten Operationen zu einem Zeitpunkt nach dem 22. März 1945 zu starten. Zeitgleich sollten alliierte Truppen nördlich des Ruhrgebiets bei Wesel ebenfalls den Rhein überschreiten und einen weiteren Brückenkopf bilden.

Zwischen dem 22. und 24. März gelangen den US-Truppen Rheinüberquerungen bei Nierstein / Oppenheim, südlich von Mainz und bei St. Goar / Boppard südlich von Koblenz. Am 24. März startete der Ausbruch aus dem Brückenkopf von Remagen in das Gebiet zwischen den Flüssen Sieg und Lahn. Damit begann das, was später von den Westalliierten als "das Rennen durch Deutschland" bezeichnet wurde und in sechs Wochen den 2. Weltkrieg in Europa beendete.


Kartenausschnitt: Rheinüberquerung im Süden ··»
Quelle: The last offensive, Center of military History US-Army, Washington 1993


Kartenausschnitt: Ausbruch aus dem Brückenkopf Remagen ··»
Quelle: The last offensive, Center of military History US-Army, Washington 1993

Die Eroberung und Besetzung der Gebiete und Orte zwischen Limburg und Weilburg durch Truppen der US-Army erfolgte zwischen dem 26. und 30. März 1945 im Laufe der Operationen nach dem Ausbruch aus dem Brückenkopf von Remagen und der Überquerung des Rheins südlich von Koblenz.
Der heutige Kreis Limburg-Weilburg lag dabei zwischen zwei Hauptangriffszielen der Alliierten, das Ruhrgebiet im Norden und das Rhein-Main-Gebiet im Süden.
Dabei war die Lahn weitestgehend die Grenze zwischen der 1. US-Armee (nördlich) und der 3. US-Armee (südlich).

Hauptsächlich waren es folgende US-Einheiten, welche das Gebiet zwischen Limburg und Weilburg in den Tagen kurz vor Ostern 1945 eroberten und besetzten:

7. Panzerdivision (7th Armored Division)
Nach dem Ausbruch aus dem Brückenkopf von Remagen erfolgt der Vorstoß nördlich von Limburg (26.03) entlang des südlichen Westerwalds. Eine Abteilung der Division marschiert Richtung Weilburg (27.03), der Rest der Division in Richtung Wetzlar und Gießen (28./29.03).
Bericht 7. US Panzerdivision ··>

9. Panzerdivision (9th Armored Division)
Nach dem Ausbruch aus dem Brückenkopf von Remagen werden Diez und Limburg eingenommen (26./27.03.). Nördlich der Lahn erfolgt der Vormarsch in Richtung Aumenau (27.03.) und Weilburg (28.03.). Aufklärungseinheiten (89th Cavalry Reconnaissance Squadron) unternehmen einzelne Vorstöße südlich der Lahn und entlang der Autobahn A3 Richtung Idstein (27.03) um Verbindung zu Truppen der 3. US-Armee aufzunehmen, die bei Boppard den Rhein überquert haben. Danach stößt die Division weiter Richtung Gießen vor (29.03).


Foto: Truppen der 9. US Panzerdivision auf dem Weg Richtung Limburg
Quelle: Wikipedia ··»

Bericht 9. US Panzerdivision ··>
Bericht 89th Cavalry Reconnaissance Squadron B-Troop (Idstein) ··>
Bericht 89th Cavalry Reconnaissance Squadron A-Troop (Aumenau) ··>

87. Infanteriedivision (87th Infantry Division)
Nach Überquerung des Rheins am 23. März bei Boppard und der Bildung eines Brückenkopfes erfolgt am 27. März der Vorstoß in nordöstlicher Richtung, etwa entlang der Linie Katzenelnbogen (28.03.) - Niederselters - Eisenbach (29.03) - Haintchen - Weilmünster - Grävenwiesbach - Butzbach (30.03).
Bericht 87. US-Infanteriedivision ··>

76. Infanterie Division (76th Infantry Division )
Nach Überquerung des Rheins erfolgt ab dem 27. März der Vorstoß nach Osten Richtung Bad Camberg (29.03.) und Usingen (01.04.).
Bericht 76. US-Infanteriedivision ··>

 

Auf deutscher Seite standen den US-Truppen meist nur noch hastig zusammengestellte Kampfgruppen aus den Resten früherer Großverbände sowie Volkssturmeinheiten aus alten Männern und Hitlerjungen gegenüber. Dies macht es auch schwierig, deutsche Einheiten im Gebiet zwischen Limburg und Weilburg zu identifizieren. In den Einsatzberichten und Karten der US-Army werden zwar viele deutsche Einheiten aufgeführt, aber in welchem Ausmaß und in welchen Kommandostrukturen diese Einheiten zu diesem Zeitpunkt noch existierten und operierten ist kaum mehr nachzuvollziehen. Dokumente und Einsatzberichte von deutscher Seite existieren zu diesem Zeitraum kaum. Für den Bereich nördlich der Lahn scheint die Panzerlehrdivision und für den Bereich südlich der Lahn scheinen die 6. SS-Gebirgs-Division, und Teile der 11. Panzerdivision sowie der 276. Volksgrenadier-Division einigermaßen sicher belegt zu sein.