LM-1945

Waldhausen

Chronik der Gemeinde, 1945

Die Jagdbomber begannen auch unser Kreisgebiet anzugreifen. Starke Bomberverbände überflogen Tag und Nacht unser Dorf. Infolgedessen wurde der dritte Luftschutzbunker in der hiesigen Gemeinde gebaut und, zwar zwischen das Anwesen des RICHARD CONRAD und des ADOLF WERN in den Felsen. Um ihr Leben in Sicherheit zu bringen, ging die Bevölkerung in die Bunker. In unserer Gemarkung gingen auch einige Bomben nieder. Es entstand kein Gebäudeschaden. Der Invalide ADOLF WÜRZ kam beim Holz holen im Wald durch eine in der Nähe fallende Bombe ums Leben. Flurschaden war zu verzeichnen, war aber nicht ausschlaggebend, da die Frühjahrsbestellung noch nicht begonnen hatte.

 

Montag, 26. März 1945

. . .Am 26. März 1945 war nochmals eine starke Jagdfliegertätigkeit seitens der Amerikaner. Kleinere Verbände unserer Wehrmacht strömten, aus Westen kommend, zurück. Dadurch erfuhr man, daß die Verbände der Amerikaner vor Limburg an der Lahn standen. In unserem Ort lag ein kleiner Verband von Panzerabwehr.

 

Dienstag, 27. März 1945

Diese (Gemeint ist ein kleiner Verband von Panzerabwehr, s. 26. März 1945.) gingen in der Nacht vom 26. zum 27. März 1945 mit ihren Geschützen entlang der Limburger Straße (Reichsstraße 49) in Stellung. Am 27. März morgens um 7:30 hörte man das Rollen der amerikanischen Panzer. und gleich darauf fuhren diese von der Limburger Straße (B 49) ab und rollten durch unser Dorf. Dieser Durchmarsch dauerte annähernd drei Stunden. Da in der hiesigen Gemeinde kein Widerstand geleistet wurde, ging alles reibungslos vonstatten.
Die Mehrzahl der Bevölkerung hatte sich schon in der Nacht in die Bunker begeben. Als sie bei dem Durchmarsch sahen, daß alles glatt ging, kamen sie aus den Bunkern und sie schauten dem Durchmarsch zu.

 

Quelle:
Kreisheimatstelle des Landkreises Limburg-Weilburg (Hg.)
"Eigentlich ist kaum Zeit zum Schreiben ..",
Tagebuchaufzeichnungen und Erinnerungen von Zeitzeugen an das Kriegsende 1945
im Landkreis Limburg-Weilburg, Limburg 2005